Wohngebäudeversicherung: Der Naturgefahrenreport 2016 ist da!
Erich Aiwanger
Für die Wohngebäudeversicherung ist der Naturgefahrenreport von großem Interesse. Kürzlich wurde jener für 2016 veröffentlicht.
Jedes Jahr wird vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) der sogenannte Naturgefahrenreport herausgegeben. Vor einigen Tagen war es wieder soweit. Besonders die Kfz-, Hausrat- und Wohngebäudeversicherungen sehen den damit verbundenen Zahlen einerseits mit Spannung, andererseits mit ein wenig Furcht entgegen. Immerhin befassen sich diese mit den ausgekehrten Versicherungsleistungen für Sturm-, Hagel- und Starkregenschäden.
Rund 2,6 Milliarden Euro waren es im vergangenen Jahr. Hausrat- und Wohngebäudeversicherung übernahmen davon 1,9 Milliarden Euro, die verbleibenden 700.000 Euro kamen von der Kfz-Versicherung. Das ist eine ordentliche Summe, vor allem wenn man bedenkt, dass ein Drittel der Schäden lediglich von einem einzigen Sturm stammten. Im Jahre 2014 waren es noch 600 Millionen Euro weniger, die ausgezahlt wurden.
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Drastische Zunahme von Schäden durch Sturm und Hagel in der Wohngebäudeversicherung
Der GDV spricht von einer drastischen Zunahme von Sturm- und Hagelschäden in 2015. Sie allein machten Schäden in Höhe von 1,8 Milliarden Euro aus. Bei den Elementargefahren, dazu zählt etwa Hochwasser, waren es dagegen „nur“ 100 Millionen Euro. Sturm „Niklas“, der als Orkan vom 29. März bis 2. April 2015 über Europa hinwegfegte, verursachte in Deutschland Schäden an Gebäuden in Höhe von 750 Millionen Euro. Der April war demzufolge der Monat mit den meisten Schadenmeldungen. Ein ähnliches Bild im Juli: Er ging als Sommermonat der Extreme in die Geschichtsbücher ein. Es gab Hitzerekorde, Frost, Unwetter mit sintflutartigem Regen und Hagel sowie das Sturmtief „Zeljko“.
Zusammengerechnet zahlten die Anbieter einer Wohngebäudeversicherung in beiden Monaten knapp 525 Millionen Euro aus. Insgesamt waren sie in 2015 mit 1,24 Milliarden Euro an der Schadensregulierung beteiligt. Im Vergleich zu 2014 erhöhte sich die Anzahl der Sturm- und Hagelschäden um 75 Prozent.
Ausblick auf die kommenden Jahre beruhigt nicht
Allgemein hat das Risiko durch Naturgefahren in der jüngsten Vergangenheit stark zugenommen und auch für die kommenden Jahre kann keine Entwarnung gegeben werden. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat im Juli eine Studie veröffentlicht, die Hochwasserschäden von im Durchschnitt 2,5 Milliarden Euro pro Jahr vorhersagt. Schäden durch Stürme blieben unberücksichtigt.
Für das aktuelle Jahr weist die Schadensbilanz wegen der Unwetter im Frühjahr bereits 1,2 Milliarden Euro aus. Auch der GDV sieht sich in der Pflicht, Menschen sowie ihr Hab und Gut vor Schäden zu bewahren. Man müsse alle Möglichkeiten wahrnehmen, gab Alexander Erdland in seiner Eigenschaft als Präsident des GDV vor. Er sieht geeignete Maßnahmen in zielgerichteter Prävention, der Verstärkung von Informationen und einem individuell angepassten Versicherungsschutz.