Hundehaftpflichtversicherung - Warum sie so wichtig ist
Erich Aiwanger
Jeder Halter eines Hundes sollte eine Hundehaftpflichtversicherung abgeschlossen haben, da das Haftungspotential enorm ist.
Wer vor hat sich einen Hund anzuschaffen, muss an vieles denken: Welches Futter muss besorgt werden? Wo soll der Hund schlafen? Wie finde ich einen guten Tierarzt? Und, und, und. Leider vergessen viele eine gute Hundehaftpflichtversicherung in ihre Überlegungen mit einzubeziehen, obwohl diese im Grunde für jeden Hundehalter unverzichtbar sein sollte!
Was kann denn ein Hund schon für Schäden verursachen?
Jeder, der sich diese Frage stellt, hatte vermutlich noch nie einen Hund. Auch der liebste, ruhigste und gehorsamste Hund kann seinem Halter Kosten verursachen, die im schlimmsten Fall in die Tausende gehen können. Wie schnell es zu einer Gerichtsverhandlung kommen kann und mit welchen Kosten der Hundehalter dann rechnen muss, sollen ein paar Fallbeispiele verdeutlichen:
Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Brandenburg vom Januar 2008: Ein Radfahrer war gestürzt, nachdem er einige Meter entfernt an einem Grundstück vorbeifuhr und sich durch das Bellen des dort hinterm Zaun umherlaufenden Hundes erschreckt hatte. Sämtliche Kosten des Radlers musste laut Urteil der Halter des Hundes übernehmen. Gesamtkosten ca. 8 000 Euro.
Urteil des Landgerichts (LG) Coburg vom September 2007: Die minderjährige Tochter eines Bekannten führte den angeleinten Hund aus. Dieser riss sich los und lief auf die Fahrbahn und das Mädchen gleich hinterher, um den Hund wieder einzufangen. Ein Autofahrer musste ausweichen und stieß dabei mit einem entgegenkommenden Auto zusammen. Das LG verurteilte den Hundehalter dazu, sämtliche Kosten der beiden verunfallten Fahrzeuge zu 100% zu übernehmen. Gesamtschaden inklusive Gerichtskosten ca. 23 000 Euro.
Urteil des Oberverwaltungsgerichts Hamm von 2002: Ein Schäferhund sollte beim Tierarzt behandelt werden, wozu ihn der Halter auf den Behandlungstisch setzte und sich dann kurz umdrehte. In diesem Moment biss der Hund den Tierarzt ins Gesicht und verletzte diesen dabei schwer. Laut Urteil muss der Besitzer des Hundes dafür komplett haften, was einen Schaden von 15 000 Euro ausmacht.
Doch selbst dann, wenn der Hund nur friedlich im Garten liegt und schläft, kann es für den Halter durchaus teuer werden. Wenn beispielsweise ein Besucher ein Tablett in den Garten trägt, den Hund übersieht, stolpert und sich dabei einen Knochenbruch zuzieht, können Behandlungskosten und Kosten für einen Verdienstausfall von mehreren Tausend Euro auf den Hundebesitzer zukommen!
Dies sollte eine gute Hundehaftpflichtversicherung abdecken
Eine Hundehaftpflichtversicherung sollte nicht nur selbstverständlich sein, sondern ist in einigen Bundesländern sogar Pflicht. Wichtig ist dabei auf eine möglichst hohe Deckungssumme von mindestens 5 Mio. Euro für Sach- und Personenschäden zu achten, ebenso sollten Vermögensschäden abgedeckt sein. Auch wenn ein Hund Schäden in einer Mietwohnung verursacht, sogenannte Mietsachschäden, sollten über den Vertrag abgedeckt sein.