Die private Unfallversicherung ist für die Branche eine der profitabelsten Policen
Erich Aiwanger
Im Jahr 2012 war für 49 der 50 größten Versicherungsgesellschaften die Sparte der Unfallversicherung in höchstem Maße profitabel. Lediglich die LVM wies eine negative Bilanz in diesem Bereich aus.
Besonders auffällig bei der Analyse im Branchenbarometer ist die Tatsache, dass nicht etwa die Branchenriesen die besten Ergebnisse bei der privaten Unfallversicherung erzielten sondern eher Unternehmen der „zweiten Reihe“.
Die Erkenntnis ist nicht neu, dass die private Unfallversicherung für kräftige Gewinne sorgt. So lag die Combined Ratio in den letzten zehn Jahren nie schlechter als 86%.
Die Combined Ratio ist die Rentabilitätskennzahl von Versicherungsunternehmen. Sie ist also die Summe aus Schadenquote und Betriebsaufwandsquote, wenn tatsächlich die Betriebsaufwendungen aus dem Jahresabschluss und nicht die Betriebskosten in Relation zu den Prämien gesetzt werden. Die Combined Ratio gibt also Aufschluss über die Kostenintensität des betriebenen Versicherungsgeschäfts und ermöglicht Wettbewerbsvergleiche. Solange der Quotient unter 100 % liegt, erzielt das Unternehmen einen auf das entsprechende Geschäft bezogenen Gewinn.
Seit 2008 liegt diese Quote sogar unter 80%, was bedeutet, dass die Versicherer aus jedem Euro Beitrag etwa 20 Cent Gewinn erzielen. Unter diesen positiven Aspekten aus Sicht der Versicherungsbranche resultierten in jüngster Vergangenheit auch einige neue Leistungseinschlüsse in den Verträgen zur privaten Unfallversicherung. Diverse Leistungsausschlussklauseln wurden in neueren Verträgen gestrichen. Somit profitiert also auch der Kunde von den Überschüssen welche die Versicherungsunternehmen erwirtschaften.